Die Inkarnationen eines Menschen sind wie ein Teppich oder wie eine Wiese, auf der das Leben und die Entwicklung stattfinden. Vieles ist bereits da und beeinflusst Verhalten und Wachstum, es gibt Unkraut und Webfehler, Hindernisse und Humus, Vorlieben und Unmöglichkeiten.
Im Allgemeinen wird jedoch davon ausgegangen, dass die Persönlichkeit eines Menschen sich im Laufe seiner Kindheit und Jugend bildet. Auch der Charakter wird als Folge der Sozialisation betrachtet. Diese Sicht beinhaltet im Umkehrschluss, dass ein Kind, welches geboren wird, keine Eigenschaften hat. Man spricht von dem unschuldigen, reinen Leben oder vom unbeschriebenen Blatt, das auf die Welt kommt. Ist es gutgelaunt und aufgeschlossen, meinen die Eltern, dass sie alles richtig gemacht haben, zeigt ein Kind schwierige Verhaltensweisen, hinterfragen sie zuallererst sich selbst und plagen sich mit Schuldgefühlen.
Die Ausbildung individueller Eigenschaften wird als Resultat äußerer Einflüsse, der Erziehung, der familiären Prägung, von Lebensbedingungen und Erfahrungen betrachtet.
Doch immer wieder gibt es Brüche, die nicht erklärbar sind. Ein Kind wächst in einem umsorgenden Umfeld auf und hat dennoch ausgeprägte Angstsymptome. Geschwister entwickeln sich unterschiedlich, eines ist kontaktfreudig, selbstbewusst und sozial interessiert, das andere liest bereits mit 5 Jahren und kommt nicht hinter seinen Büchern hervor. Ein Mensch kann belastende Situationen im Laufe der Kindheit überwinden und das eigene Leben konstruktiv gestalten, der andere kommt nie über sie hinweg und entwickelt Depressionen.
Warum ist das so? Welche Kräfte spielen bei der Ausbildung persönlicher Eigenschaften über die Sozialisation hinaus eine Rolle? Ist doch nicht alles „die Eltern“ und „die Erziehung“?
Nein oder besser ja! Diese Sicht auf die Persönlichkeit eines Menschen ist wahrlich zu einfach. Viele Eltern und Großeltern wissen das, sie erkennen, dass jedes Kind auf seine eigene Art den Anforderungen und Lebensereignissen begegnet. Es ist eben nicht leer, unbelastet oder frei, wenn es das Licht der Welt erblickt.
In der Inkarnationsarbeit wissen wir aus der täglichen Praxis: Das Leben fängt nicht bei null an. Jedes Neugeborene bringt sowohl Entscheidungen als auch eine Vielzahl von Erfahrungen mit, die das Verhalten, die Orientierung, die Empfindungen und … beeinflussen.
Die Muster aus vergangenen Leben spielen hierbei eine große Rolle.
Jedes Kind, jeder Jugendliche, jeder Erwachsene begegnet dem Leben MIT den Erfahrungen und den Lebenshaltungen, die durch seine Inkarnationen entstanden sind. Wir sind in unserer Auseinandersetzung sogar zu dem Schluss gekommen, dass Inkarnationserfahrungen aus dem Hintergrund / Unbewussten heraus oft mehr Relevanz für das individuelle Verhalten haben als die Sozialisation.
Ein Beispiel?
Vor einer Weile berieten wir einen jungen Mann, der von klein an das Gefühl hatte, zu kurz zu kommen. Er war das zweite von drei Geschwistern und fiel irgendwie aus dem Bild der recht gut funktionierenden Familie. Er war eifersüchtig auf die anderen beiden und hatte das Gefühl, die Eltern hätten die Geschwister lieber als ihn. Er war beim kleinsten Streit jähzornig bis tief gekränkt. Ein Minderwertigkeitsgefühl, für das es in seiner Familie bei Lichte betrachtet keinen Anlass gab, bestimmte sein Verhalten.
Ja, Sie können sich denken, was kommt: Seine Haltung war von einer Inkarnation bedingt, in der er sehr jung aufgrund seiner Herkunft aus einer Gemeinschaft ausgeschlossen wurde.
Beispiele wie dieses gibt es viele. Nimmt man jedes einzelne, kann man den Menschen / das Kind / den Jugendlichen mit seinen individuellen Eigenarten gut verstehen. Und dennoch wird das Bild so nicht rund. Um zu erkennen, wie die einzigartige Persönlichkeit eines Menschen entsteht, sind viele Faktoren von Bedeutung.
Zuallererst einmal ist da die Gesamtheit seiner Inkarnationserfahrungen. Es geht nicht allein um ein paar ausgewählte Ereignisse. Sowohl die positiven Erfahrungen wie die negativen haben gravierende Auswirkungen. Beide sind starke Kräfte, was die Entwicklung persönlicher Eigenheiten betrifft.
Darüber hinaus gibt es weitere Themen, die den heutigen Menschen „unique“ machen, wie man so schön sagt. Da ist zum Beispiel der Lebenswillen, der ebenfalls bei jedem anderes strukturiert und ausgerichtet ist, oder die ursprüngliche Wesensart, die in unserer Inkarnationsarbeit eine große Rolle spielt.
Eine Psychologie und auch eine Persönlichkeitsarbeit, kann nur zu einem umfassenden Verständnis des menschlichen Wesens und Verhaltens kommen, wenn sie Aspekte, die vor der Geburt und Zeugung in einem Menschen vorhanden sind, mit einbezieht.
Möchten Sie mehr wissen und von sich selbst erfahren? Dann melden Sie sich gerne bei uns.
2 Kommentare
Andre
Guten Tag.Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll…Ok im schnelldurchlauf erstmal…Ich hab mich schon immer etwas für Spiritualität interessiert aber seid einer Beziehung mit einer Frau die toxisch war mir nicht gut tat hat sich mein Denken geändert und ich hab viel drüber gelesen.Und was mich dazu gekommen ist das mein Sohn der 8 Jahre alt ist seid nem Jahr auch davon spricht als wenn’s das normalste auf der Welt ist.Wenn ich mit ihm drüber rede ist er gar nicht mehr wie 8 sondern sehr erwachsen.Ich hab anfangs versucht nicht mit ihm drüber zu reden aber er lies nicht locker und dann hab ich ihn mal gefragt und wir haben wir erwachsene Menschen darüber geredet.Das war schön aber hat mich auch erschrocken ich weiß nicht so recht wie ich damit umgehen soll.
FraukeTeschler
Hallo Andre, ja, das kann irritierend sein, aber Kind sind, gerade was Inkarnationen angeht, oft noch viel näher an den Erinnerungen dran, als Erwachsene.
Mein Tipp: Nimm ihn mit dem, was er dazu weiß und sagen kann einfach Ernst. Das tut ihm gut.
Und vergiss trotzdem nicht, dass er 8 ist und nicht erwachsen und noch viele andere Dinge zu tun hat, wie Fußballspielen oder Handballspielen und Kind sein.