Auch eine Inkarnationserfahrung
Gestern hielt ich ein Buch in der Hand, dass ich schon lange lesen wollte: „Hunger“ von Knut Hamsun. Ich wusste es ist ein großes Buch der Literaturgeschichte, ein wichtiges Buch, ein Ausnahmebuch. Ich liebe Bücher, aber bisher bin ich immer um dieses herumgeschlichen… Ich blätterte in ihm, las mich hinein und Zeile um Zeile ging es mir schlechter. Elend, ich fühlte mich elend. Ja, das Buch ist großartig geschrieben, Hamsun erzählt einmalig, doch ich konnte einfach nicht weiterlesen. Seine Schilderungen ergriffen mich derart, dass ich es zu Seite legen musste.
Ähnlich war es mir schon einmal ergangen. Bei einem Buch von Herta Müller, ich glaube es war „Atemschaukel“. Sie schrieb ebenfalls von Hunger, davon, dass Menschen vor lauter Not, froh waren, die Blätter am Wegesrand essen zu können, wie der Hunger sie auszehrte etc.pp. Auch dieses Buch musste ich weglegen.
Gestern war ich ärgerlich, denn ICH WILL DIESES BUCH VON KNUT HAMSUN LESEN. Also ging ich meinem Unwohlsein, meiner Ablehnung nach und stieß dabei auf eine unerledigte Hungererfahrung aus einer vergangenen Inkarnation. Ich kannte die Inkarnation schon, sie war weit über 1000 Jahre alt, ich hatte mich schon mit ihr befasst, aber wohl nicht gründlich genug, denn jetzt holte sie mich wieder ein.
Ich hatte nicht alle Anbindungen an diese Erfahrung – die zugegebenermaßen heftig war – hinter mir gelassen. Ich möchte Ihnen oder Euch genaue Schilderungen der Inkarnation sparen, nur so viel: Es handelte sich um einen Menschen, der in Gefangenschaft geraten war, sehr schweren Arbeitsdienst leisten musste und dabei außer ein paar trockenen Getreidekörnern nichts zu essen bekam.
Das Buch hat mich dazu gebracht, mich diesem Elend noch einmal zu stellen und seine Nachwirkung zu beenden. Denn ich will Knut Hamsun lesen können, ohne selber in Elend zu verfallen.
Das Ereignis hat mich zum Denken gebracht:
Was wäre, wenn mehr Menschen, viele Menschen, ALLE Menschen ihre Inkarnationen erinnern und lösen würden. Wenn sie ihre Anbindungen an unterschwellige Gefühle, Erfahrungen, Ängste und Ablehnungen hinter sich ließen etc.
Müsste das nicht eine langsame und schleichende Umwälzung geben? Müssten Menschen dann nicht aufhören, Angst voreinander zu haben, sich gegenseitig ins Elend zu stürzen, grob gegen sich und andere zu sein…
Vielleicht ist das eine zu große und zu optimistische Vorstellung, doch es wäre schon eine Perspektive!