Löst man in der Reinkarnationstherapie Inkarnationen?

Frage: „In Eurem Buch DER EWIGE MENSCH sprecht Ihr mehrfach davon, Inkarnationen zu lösen. Mir ist dieser Begriff bisher in der Reinkarnationstherapie nicht begegnet, denn man kann doch eine Inkarnation, ein vergangenes Leben nicht auflösen!“

Antwort: „ Lieber …!
Danke für Deine Frage, Du hast vollkommen Recht. Man kann ein vergangenes Leben weder auflösen, noch korrigieren, noch… Was gewesen ist, ist so wie es war und im Nachhinein nicht zu ändern.
Wir meinen mit dem Lösen von Inkarnation etwas anderes.

Ich nenne mal ein Beispiel:
Eine Frau klagt über Probleme mit ihrem Chef, der einen dominanten Führungsstil hat. Jedes Mal, wenn er dominant auftritt, sieht sie „rot“ und fühlt sich zu Widerworten und widerständischem Verhalten provoziert. Sie weiß, dass sie sich mit diesem Verhalten schadet, kann sich selbst aber kaum kontrollieren. In einer Rückführung erarbeitet sie sich den Zusammenhang, in dem ihr Verhalten verständlich wird: Er liegt in einer Inkarnation, in der sie als Waise alleine auf sich gestellt war und sich zwangsläufig ein rabiates und aufmüpfiges Verhalten zulegte.
In dieser Inkarnation (im 15. Jahrhundert) war das widerständische Verhalten lebensnotwendig, denn die Verhältnisse in denen sie stattfand waren rau! Doch heute ist es nicht mehr angemessen. Wenn wir vom Lösen von Inkarnationen sprechen, meinen wir damit, dass es in der Reinkarnationstherapie darum geht, zu erkennen welche meiner heutigen Persönlichkeitsmuster gar nicht aus dem heutigen Leben stammen und mich heute von diesen Mustern zu lösen.
Sprechen wir von Inkarnationen, so meinen wir die Verhaltens- und Erlebensweisen, die aus vergangenen Leben heute in uns vorhanden sind und ihr „Unwesen“ treiben. Wir ändern/lösen damit kein vergangenes Leben, nur die Anbindungen an sie.

Ein Gedanke zu “Löst man in der Reinkarnationstherapie Inkarnationen?

  1. Also, während der Arbeit mit einer Inkarnation fühlt es sich für mich tatsächlich so an, als würde ich eine Inkarnation lösen, als würde sie „es“ sich auflösen. Etwas ist erst da, erlebbar, und dann ist es weg.
    Aber klar – das KANN keine Tatsache sein. SO kann das nicht sein dass ich da eine vergangene Tatsache, ein Leben, geändert hätte.
    Wenn ich gestern im Kino war, war ich gestern im Kino und kann das ja auch nicht mehr ändern. Das verstehe ich schon.
    Jetzt sitze ich hier und will ein entsprechendes Inkarnationserlebnis aufschreiben und mir fällt auf dass mir nichts einfällt. Ich habe keinen black-out, sondern da ist nix. Da ist etwas weg. Die Anbindung ist weg, ich habe keinen Zugang mehr dazu. Eigentlich ist es mir da gerade egal, ob die Anbindung weg ist oder „das Leben X, Y“. ?

    Jetzt fällt mir was ein. Ich liebe feste, klassische Kleidung, Taschen, Schuhe…
    Ich kann nicht anders. Manchmal ist es mir schon etwas peinlich, dass ich mich immer für „die gleichen“ Sachen begeistere, kaum was anderes sehe, geschweige denn kaufe…
    Mir ist ganz klar: das ist inkarnativ.
    Ich hole mir jetzt die entsprechende Inkarnation ran. Ich will es jetzt einfach mal wissen. Ich „lande“ bei einem General auf hoher See. Ich rieche die Meerluft, salzig und ich sehe meine Kleidung und Ausrüstung: alles dauerhaftes, stabiles Material, alles durchdacht und sehr zweckmäßig, aber auf höherem Niveau als bei anderen – wegen dem Status. Das war wichtig damals. Für „Tüddelkram“ ist kein Platz. Hält nicht, nutzt nicht, wäre sogar lächerlich. Ich kenne diese Gedanken heute. Aber heute bin ich das nicht. Heute ist das nicht so.
    Aber aus irgendeinem Grund (denn kenne ich momentan noch nicht genau) bin ich an diese Kleidung… gebunden. Jetzt weiß ich es: es war überlebenswichtig. Für das Praktische Leben auf See. Und für das Soziale.
    Dieses Leben mag es gegeben haben. Was blöde ist, ist, dass ich dranhänge. Das will und werde ich lösen. In dem Moment der Arbeit erlebe ich es so, dass ich das bin und dass „es“ sich löst. Fühlt sich an wie dieses vergangene Leben. Kann es/so nicht sein. Es ist die Anbindung die ich löse.
    Ist schon was anderes, das so zu sehen, nein: das so wahrzunehmen. Ich vermute, es ist eine Sache des Bewusstseins.

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